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Die zehnbändige Gesamtausgabe von Wilhelm Heinses Werken (herausgegeben von Carl Schüddekopf, Leipzig: Insel Verlag 1902 - 1925) versammelt in den letzten beiden Bänden (erschienen 1904 und 1910) "sämmtliche erreichbaren Briefe" Heinses, im Ganzen 214 Nummern.
Von diesen Briefen sind 81, also mehr als ein Drittel, an J.W. Ludwig Gleim adressiert.

Die Handschriften der Briefe Heinses an Gleim befinden sich (von wenigen Ausnahmen abgesehen) im Archiv des Gleimhauses in Halberstadt. Der gesamte Briefbestand ist mittlerweile digitalisiert.
Da sich am Bestand der Briefe seit der letzten Edition nichts geändert hat, liefert die Schüddekopfsche Ausgabe ein gutes Bild der überlieferten Korrespondenz.

[Für diesen Hinweis danke ich Frau Dr. Ute Pott, Direktorin des Gleimhauses in Halberstadt.]

Der Briefwechsel der beiden Dichter wurde erstmals 1806 publiziert (wo noch die Korrespondenz mit Johannes von Müller aufgenommen war) und ist in einer Neubearbeitung 1894/95 von Carl Schüddekopf herausgegeben worden.

Die Korrespondenz mit Gleim setzt am 18. November 1770 ein; das folgende Jahrzehnt ist von einem intensiven Briefwechsel bestimmt. Die Dichte der Korrespondenz lichtet sich mit Heinses dreijähriger italienischer Reise (1780 - 1783), die von der befreundeten Familie Jacobi finanziert wurde. Die Briefe dieser drei Jahre sind auch hauptsächlich an Betty oder Fritz Jacobi gerichtet. Nach Heinses Rückkehr - der erste Brief aus Düsseldorf richtet sich an Gleim - dominiert der Briefverkehr mit dem Anatomen und Physiologen Samuel Thomas von Soemmering, Heinses "Herzensbruder" bis zu seinem Tod 1803.

Das letzte bekannte Briefzeugnis an Ludwig Gleim stammt aus dem Jahre 1799, vier Jahre vor dem Tod der beiden Dichter.

 
 

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